Viele Brautpaare, die sich für eine freie Trauung entschieden haben, beschäftigen sich früher oder später mit dem Thema Hochzeitsrituale. Neben bekannten Inhalten wie dem Eheversprechen, dem Ja-Wort oder dem Ringtausch gibt es viele wunderschöne Möglichkeiten, die Trauung persönlicher zu gestalten.
Was sind Hochzeitsrituale?
Traurituale sind Inhalte einer freien Trauung, die eine persönliche und individuelle Note schaffen. Sie lassen sich zu jedem Zeitpunkt in die Trauung integrieren und bringen Persönlichkeit in eure Trauzeremonie. Rituale stehen für eure Verbundenheit, zeigen allen Anwesenden, ihr gehört zusammen. Sie symbolisieren einen neuen Lebensabschnitt, den ihr ab sofort gemeinsam geht, als Mann und Frau.
Eheversprechen, Ja-Wort oder Ringtausch, sind ebenfalls Rituale einer freien Trauung, die jedem bekannt sind und meistens einen Platz in der Trauung finden. Auch wenn es nichts Schöneres als ein Eheversprechen gibt und jeder auf den Moment wartet, an dem ihr Ja zueinander sagt – möchten viele Brautpaare mehr als das Normale. Freie Trauungen leben von der Individualität und einer persönlichen Note – Bringt also eure Gemeinsamkeiten oder Hobbys in Form eines Rituals mit ein.

Welche Unterschiede gibt es bei Trauritualen?
Bei Hochzeitsritualen unterscheidet man zwischen aktiven und passiven Ritualen. Aktive Rituale wie beispielsweise eine Hochzeitskerze sind ein fester Bestandteil der Trauung und finden dort in voller Form ihren Platz. Das heißt: Das Hochzeitsritual wird während der Trauung in vollem Umfang integriert.
Passive Rituale wie eine Leinwand, die von allen Gästen unterzeichnet wird, sind oftmals zu zeitintensiv, um sie komplett in die Trauung zu integrieren. Stellt euch nur mal vor, 100 Gäste würden nach vorne treten und unterschreiben. In diesem Fall leitet der freie Redner das Ritual ein, erklärt, was dazu gehört und das Ritual zieht sich über den gesamten Hochzeitstag. Bei Ritualen einer freien Trauung bleibt es euch überlassen, inwieweit Gäste mit einbezogen werden.
Welche Rituale gibt es für eine freie Trauung?
Es gibt jede Menge wunderschöne Hochzeitsrituale, die einen Platz in eurer freien Trauung finden können. Hierbei seid ihr vollkommen frei in der Gestaltung, sprich: Rituale können so übernommen werden, wie sie bekannt sind, jedoch auch komplett umgestaltet werden. Ihr müsst euch nicht unbedingt an bekannten Ritualen festhalten, sondern könnt gemeinsam mit eurem freien Redner komplett neue gestalten, die zu euch und euren Gemeinsamkeiten passen. Wenn ihr noch gar keine Vorstellung von Ritualen habt, helfen euch die folgenden gängigen Rituale mit Sicherheit weiter.
Hochzeitskerze
Die Hochzeitskerze ist schon seit Jahrhunderten ein Symbol der Ehe. Sie soll für eure Liebe und eure Ehe brennen, euch in schönen Zeiten begleiten und in schwierigen Situationen unterstützen. Sie erinnert euch daran, warum ihr Ja zueinander gesagt habt. Ihr könnt die Kerze während der Zeremonie gemeinsam anzünden, oder wenn sie geschenkt wurde, von dem jeweiligen Gast.
Sandritual
Bei dem Sandritual bekommen Braut und Bräutigam jeweils ein Gefäß, welches mit Sand gefüllt ist – Jeder hat seine eigene Sandfarbe. Der Sand wird nun in ein größeres Gefäß, abwechselnd schichtweise oder gleichzeitig umgefüllt. Die jeweilige Sandfarbe zeigt, dass jeder für sich steht, doch lasst ihr euch, wie auch der Sand, nun nicht mehr trennen.
Das Ritual könnte auch etwas abgewandelt werden und statt Sand eine Kerze gegossen werden.
Cocktails mischen
Eine ähnliche Variante wie das Sandritual ist auch das Cocktail-Mischen. Verbindet euch ein gemeinsamer Cocktail oder ein Signature Drink oder möchtet ihr eure freie Trauung einfach ein wenig auflockern? Die meisten Brautpaare sind sehr aufgeregt, wenn es um die eigene Trauung geht – Ein Cocktail zur Trauung kann die Nervosität legen und schmeckt gleichzeitig sehr gut. Man könnte in dieses Ritual natürlich den Wunsch nach Wohlergehen hineininterpretieren.
Steinritual
Vor Beginn eurer freien Trauung erhält jeder Gast einen Stein und einen Stift. Im Laufe der Trauung wird das Ritual von dem Trauredner erklärt und jeder Gast darf einen Spruch, Zukunftswunsch oder Segen für das Brautpaar aufschreiben. Am Ende der Trauung werden alle Steine gesammelt und können zum Beispiel im Garten des Brautpaares einen schönen Platz finden.
Das Trauritual lässt sich mit vielen Materialien variieren: Papierzettel, Holzplättchen oder Puzzleteilen. Das nächste Ritual, die Truhe, würde sich hiermit wunderbar kombinieren lassen.
Schatztruhe/Koffer
In einer Truhe oder einem Koffer können Wünsche oder Erinnerungen der Gäste gesammelt werden. Sei es ein schöner Spruch, ein Foto aus Jugendzeiten oder ein geschriebener Brief der Eltern. Die Truhe kann ergänzend durch ein Schloss verriegelt werden, der Schlüssel von den Trauzeugen aufbewahrt werden – Am ersten, fünften oder zehnten Hochzeitstag wird die Truhe erst geöffnet. Das Verschließen der Truhe ist natürlich kein Muss!



Segenswünsche/Zukunftswünsche
Hierbei handelt es sich um ein Trauritual, welches durch eure Hochzeitsgäste durchgeführt wird. Ausgewählte Gäste werden darum gebeten, ein paar schöne Worte zu schreiben und während der Trauung vorzutragen. Dieses Ritual gibt eurer freien Trauung unglaublich viel Persönlichkeit und Emotionen. Wenn ihr kirchliche Inhalte zur Trauung möchtet, kann das Ritual auch in Form von Fürbitten durchgeführt werden.
Baumpflanzen
Wenn ihr eure Trauung im heimischen Garten plant, ist das Baumpflanzen ein wunderschönes Ritual, das viel Raum für eine individuelle Note schafft. Aber keine Sorge, das Baumpflanzen ist nicht nur im heimischen Garten möglich. Ein Baum kann während einer freien Trauung in einen Topf gepflanzt werden und irgendwann später in eurem eigenen Garten. Der Baum steht für eure Liebe und soll gemeinsam mit eurer Liebe wachsen.
Hier kann euch euer Deko- und Florisitikdienstleister am besten beraten, welche Bäume hierfür geeignet sind.
Ringwarming/Ringe segnen
Beim Ringwarming oder Ringe segnen, wird eine Schnur durch die Gästereihen gelegt, an der die Ringe durchgeführt werden. Jeder Gast hat die Möglichkeit die Ringe zu segnen oder schöne Zukunftswünsche in die Ringe zu sprechen.
Trauurkunde
Eine total schöne Möglichkeit, eurer Trauung mehr Bedeutung zu verleihen und die Zeremonie festlicher wirken zu lassen, ist eine Trauurkunde. Nachdem ihr euch das Ja-Wort gegeben und die Ringe getauscht habt, ist der ideale Zeitpunkt hierfür. Ihr unterschreibt gemeinsam, gerne mit den Trauzeugen, eure Trauurkunde und habt ein Dokument, welches für euren Hochzeitstag steht und beweist, ihr gehört zusammen.

Alle Fragen rund um das Thema Traurituale
Wie viele Rituale kann man in die freie Trauung integrieren?
Neben bekannten Trauritualen, wie dem Eheversprechen, Ja-Wort und Ringtausch sollten nicht mehr als 1-2 aktive Rituale Bestandteil der Trauung werden. Sprecht mit eurem freien Redner wie und welche Rituale möglich sind, um den zeitlichen Rahmen nicht zu sprengen.
Kann man Hochzeitsrituale selbst kreieren?
Eine freie Trauung steht für freie Gestaltung. Das Brautpaar entscheidet, welche Inhalte Platz in ihrer Trauung finden und wie sie gestaltet werden sollen. Es gibt keine Vorgaben, sondern ihr setzt eure Wünsche gemeinsam mit eurem freien Redner um.
Müssen wir bei Ritualen Freunde und Familie einbeziehen?
Es gibt Rituale, die ausschließlich mit Freunden und Familie umgesetzt werden können. Wenn ihr das nicht wünscht, gibt es viele tolle Hochzeitsrituale, die nur mit euch machbar sind.
Wann sind Traurituale geeignet?
Hochzeitsrituale können zu jederzeit einen Platz in der Trauung finden. Es gibt keine Vorgaben oder Beschränkungen bei der Durchführung. Sprecht am besten mit eurem Trauredner, wann gewisse Rituale erfahrungsgemäß am besten geeignet sind.
Plant ein Trauredner die Hochzeitsrituale?
Ein freier Trauredner kennt sich zwar mit der Gestaltung und Umsetzung von Trauritualen aus, kann jedoch nicht einschätzen, was am besten zu euch passt. Ein guter Trauredner hilft euch bei der Ideenfindung und Umsetzung, wird jedoch nie eigenständig ein Hochzeitsritual planen.
Fazit zum Thema Traurituale
Eine freie Trauung bietet Brautpaaren die Möglichkeit, ihre Zeremonie ganz individuell zu gestalten. Neben dem klassischen Eheversprechen, dem Ja-Wort und dem Ringtausch gibt es zahlreiche Hochzeitsrituale, die eure Persönlichkeit unterstreichen. Rituale wie die Hochzeitskerze, bei der ihr gemeinsam ein Licht anzündet, oder das Sandritual, bei dem bunt gefärbte Sande ineinanderfließen, symbolisieren eure Verbundenheit. Wer es lockerer mag, kann während der Zeremonie sogar einen Cocktail mischen.
Man unterscheidet zwischen aktiven und passiven Ritualen: Aktive finden während der Trauung statt, beispielsweise das Anzünden der Hochzeitskerze. Passive Rituale wie das Unterschreiben einer Leinwand durch alle Gäste können sich über den gesamten Hochzeitstag verteilen. Wichtig ist, dass die Anzahl der Rituale den zeitlichen Rahmen nicht sprengt: 1–2 zusätzliche Rituale neben Ja-Wort und Ringtausch sind meist genug.
Ihr habt außerdem die Freiheit, eigene Rituale zu erfinden oder gängige Bräuche abzuwandeln. Ob Familie und Freunde einbezogen werden, liegt ganz bei euch. Ein Segenswunsch, eine gemeinsame Schatztruhe voller Erinnerungen oder das Pflanzen eines Baumes – all das verleiht eurer freien Trauung besonderen Charakter. Fragt am besten euren Trauredner, wann und wie ein Ritual am schönsten in den Ablauf passt.
Hauptsache, ihr bleibt euch treu: Schließlich soll eure Trauung so einzigartig sein wie eure Liebe